Herolds-Bóly wächst

2. bis 8. Okt. 2014

Anfang Oktober startete bereits die elfte Fahrt des Partnerschaftsvereins mit 40 (reise)lustigen Heroldsbergern in die südungarische Kleinstadt Bóly.

Ungarn – das klingt in deutschen Ohren nach Musik und Tanz, schmeckt fränkischen Gaumen nach Paprika und Wein, und bedeutet insbesondere den Heroldsbergern offene Türen und Herzen ihrer ungarischen Gastgeber nach so vielen Jahren der Partnerschaft.

 

Hohe Erwartungen, aber sie wurden in den paar Tagen intensiven Austausches mehr als erfüllt. Ein Zwischenstopp in Budapest mit freiem Abend, Stadtrundfahrt, Markthalle und typischen Kaffeehäusern steigerte  die Vorfreude auf das ungarische Leben in den Gastfamilien. Was war das dann für ein herzliches Willkommen am ersten Abend im Weinkeller: Schnell hatte sich in Bòly herum gesprochen, dass die Heroldsberger da sind und immer wieder öffnete sich die Tür für neugierige Partnerschaftsfreunde: Wer von den alten Bekannten ist denn jetzt tatsächlich gekommen? Schon bald erklangen Posaune und Akkordeon, wurden deutsche Lieder gesungen und spätestens jetzt hatte jeder das Gefühl, dass er doch schon immer hierher gehörte – auch wenn er zuvor noch nie in Ungarn war.

Tagsüber erwartete die Heroldsberger ein buntes Programm, das für jeden etwas zu bieten hatte: Zsolnay-Viertel in der Kulturhauptstadt 2010 Pecs, Weinfest in Villany, Festakt zum 5-jährigem Bestehen der Kindertanzgruppe in Bóly, Gedenkfeier für ungarische Freiheitshelden von 1848, Blaufärber und Strudel in Nagynyárád, regionales Brauchtum mit Boschohofs, aber auch Historisches wie die Schlacht um Mohács. Und am Abend ließen alle gemeinsam die Tage gerne in diversen Kellern bei Weinprobe, ungarischen Spezialitäten und Musik ausklingen.

Jetzt fährt uns „unser“ Birne wieder sicher in die Heimat. Es ist recht ruhig im Bus. Müde lassen wir die Eindrücke der letzten Tage nachwirken. Da gab es sicherlich einiges, was man so als Tourist in Ungarn sehen kann. Darüber hinaus aber hatten wir das Glück, mehr als nur Gastfreundschaft zu erfahren: wir erlebten Freundschaft und fühlten Willkommen. Dass der Abschied nicht nur uns schwer fiel, zeigten unsere Gastgeber mit ihrer Straßensperre, mit der sie sich der Abfahrt des Busses in den Weg stellten. Wir sind stolz darauf, die Partnerstadt dieser kleinen ungarischen Gemeinde sein zu dürfen und freuen uns auf noch viele weitere Begegnungen – damit die Idee Herolds-Bóly weiter wachsen kann. Ein herzliches Dankeschön allen auf ungarischer und deutscher Seite, die diesen Austausch ermöglichten.

Ilona-Maria Kühn