Lebkuchenbacken und Kerzengießen

Am Ende des XIX. Jahrhunderts beschäftigten sich in Bóly mehrere Familien mit Lebzeltenbacken und Kerzengießerei. Zur Zeit führen der Großvater Tárnoky Lajos und sein Enkelkind Tárnoky Csaba diese Handwerke in der traditionsbewahrenden Werkstatt weiter.

Die Hauptzutaten des Lebkuchens sind angewärmter Honig mit Mehl und Ei verrührt. Dieser Teig wird dann mit Salalkali gelockert und mit Gewürzen (Gewürznelken, Anis, Zimt, Fenchel, Vanille) schmackhaft gemacht. Dann wird er gereift, gewirkt, gewellt, und mit Blech- oder sog. Kreuzerformen ausgestochen und am Ende ausgebacken. Danach erfolgt die Verzierung. Oft wird der Lebkuchen mit farbigen Papierblumenfransen, bunten gepressten Papierbildern, sowie kleinen Spiegeln verziert.

Die Kerze wird aus Wachs oder Paraffin hergestellt, das auf dem sogenannten „Ring” gegossen wird. Der „Ring“ ist eine auf Holzachse befestigte Holzscheibe, in der am Rande Nägel im Abstand von 10 cm eingeschlagen sind. Der Kerzendocht wird auf die Nägel gebunden und das geschmolzene Wachs auf jeden Docht gegossen. Das Wachs kühlt schnell ab und setzt sich darauf ab. Da die Kerze eher am unteren Ende dicker wird, muss sie umgedreht und weiter mit dem Wachs begossen werden. Das Wachs wird solange gegossen, bis man die gleichmäßige Dicke der Kerze nicht erreicht. Die noch warme Kerze wird vom Ring abgehängt und glatt gerollt. Danach wird sie in entsprechende Größen geschnitten.