Ich studiere Grundschullehramt an der Friedrich-Alexander-Universität. Durch die Partnerschaft der Universität mit der Bohler allgemeinbildenden Schule und Kunstschule hatte ich die Möglichkeit das dreiwöchige fachdidaktische-Blockpraktikum in Ungarn, genauer in Bóly, zu absolvieren.
Es handelt sich hierbei um eine Deutsche-Schule, das heißt, die Kinder lernen bereits ab der ersten Klasse Deutsch als zusätzliche Sprache. In den höheren Jahrgangsstufen werden dann auch Fächer wie Geografie auf Deutsch unterrichtet.
Bei meiner Ankunft wurde ich sowohl von der Schulleitung als auch von den Lehrkräften sehr herzlich empfangen und bei Fragen immer unterstützt. Während der drei Wochen habe ich mir den Deutschunterricht in den unterschiedlichen Jahrgangsstufen angeschaut. Dabei konnte ich viele verschiedene Methoden kennenlernen, wie man Deutsch als Zweitsprache gut unterrichten kann. Viele dieser Konzepte werden mir sicherlich auch bei der Gestaltung meines eigenen Unterrichts helfen. Auch die spielerische und kreative Gestaltung des Unterrichts, vor allem in der Unterstufe, ist mir positiv aufgefallen. Die Schüler/innen sind motiviert und haben Spaß dabei, eine neue Sprache zu lernen. Auch die Lehrkräfte wirken alle sehr freundlich und zufrieden, was sich ebenfalls positiv auf das Schulklima auswirkt.
Nachdem ich in den Unterricht in den ersten zwei Wochen hauptsächlich beobachtet und etwas unterstützt habe, habe ich in der dritten Woche selbst zwei Unterrichtsstunden gehalten. Eine Stunde hielt ich in der ersten Klasse und eine weitere in der sechsten Klasse. Trotz der Sprachbarriere konnte ich mich mit den Schüler/innen verständigen und bin erstaunt darüber, wie gut sie Deutsch sprechen können.
Während meines Aufenthalts wurde ich im Kolpinghaus untergebracht. Auch hier wurde ich sehr nett empfangen und es wurde dafür gesorgt, dass ich einen sehr schönen Aufenthalt hatte. Ich hatte außerdem die Möglichkeit in der Schulmensa zu Mittag zu essen und ich konnte mir ein Fahrrad ausleihen, mit welchem ich mehrere Radtouren unternommen habe, um die umliegenden Dörfer zu erkunden.
Zusammen mit Sophie, der Freiwilligen der Schule, habe ich unteranderem den Erntedankfestzug in Töttös besucht, wobei wir die ungarische Kultur und die Traditionen hautnah miterleben konnten. Wir waren außerdem öfters zusammen in Pécs und haben die wunderschöne Stadt erkundigt.
An einem Wochenende wurde ich von Gerhard Püchner, Mitglied des Partnerschaftsvereins aus Heroldsberg, und seinen Freunden zu einem typisch ungarischen Abendessen in den Weinkeller eingeladen. Dies war eine unglaubliche Erfahrung und ein richtig schöner Abend. Außerdem waren wir zusammen auf dem Markt in Mohács und haben in Villány zu Mittag gegessen.
Während meiner Zeit hier in Ungarn konnte ich eine andere Kultur hautnah miterleben. Durch meine freundlichen und hilfsbereiten Mitmenschen habe ich mich immer willkommen gefühlt. Ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit hatte, eine solche Erfahrung zu machen und bin allen dankbar, die meinen Aufenthalt so positiv gestaltet haben.
Isabell