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Batthyány-Montenuovo Schloss

An der Stelle des heutigen Gebäudes stand im 18. Jahrhundert ein Jagdschloss. 1808 begann man mit den Bauarbeiten des heutigen Schlosses welches im klassizistischen Stil erbaut wurde. Äußerlich wirkt es bescheiden, umso wertvoller war aber die innere Einrichtung in den früheren Jahrhunderten. Berühmt waren die schwarzen Möbel, die einst Napoleons Zimmer schmückten. Einige Stücke dieser berühmten Kollektion befinden sich heute im Museum Wosinsky Mór in Szekszárd. Das Schloss dient zur Zeit als Sanitätskinderheim, nur der 11 ha große Schlosspark ist zu besichtigen. Der Park ist ein Naturschutzgebiet. Diese grüne Insel im Herz der Ortschaft ist ein Paradies für diejenigen, die Sport treiben oder sich erholen möchten.

Batthyány-Montenuovo Mausoleum

Den Bau des Mausoleums ordnete Fürstin Montenuovo, geb. Julianna von Batthyány im Jahre 1879 an. Die Pläne entwarf der österreichische Architekt C.G. Kaiser. Das kunstvoll gestaltete Gebäude ist eines der schönsten dieser Art im Lande. An beiden Seiten des Portals wurden je vier Säulen aus rotem und weißem Marmor eingebaut. Die Säulen tragen je eine Reliefgruppe. Das Innere des Mausoleums ist in reinem romantischem Stil gehalten. Dem Eingang gegenüber steht ein Altar aus rotem Marmor. Im Vorraum trägt eine einzige

Granitsäule den Chor, sowie die Galerie und das Gewölbe. Das Gebäude wurde mit doppelten Mauern erbaut, man bildete die Grabstätten in der Höhlung aus. Die sterblichen Überreste der Montenuovo-Familienmitglieder ruhen in sechs Grüften. Unter dem Mausoleum gibt es noch katakombenartige Grabstätten, hier wurde aber niemand mehr bestattet. Auf dem Hof des Mausoleums steht das Elisabeth-Denkmal, das einst vor der Elisabeth-Redoute stand. Diese Marmorsäule setzt Königin Elisabeth ein ewiges Denkmal, der Frau von Franz Josef dem I., der Kaiser von Österreich und König von Ungarn war.

Stationen auf dem Kalvarienberg

Die Kapelle wurde 1845 auf einem Hütel des Marienberghotters errichtet, der dazu gehörende Kreuzweg im Jahre 1921.

Seit diesem Jahr wurde die heilige Messe am Ostermontag immer hier gehalten. Da die Kapellte weit vom Dorf entfernt liegt, benannten man den Weg zur Kapelle „Emmaus-Weg“. Nach der Messe laden sich die Leute zur Weinprobe in die benachbarten Keller ein. Später gingen alle Familienmitglieder in die Presshäuser mit. So entfaltete sich die in Ungarn einmalige Tradition des „Emmaus-Festes“, die inzwischen Teil des Weltkulturerbes geworden ist.

Herrschaftsgutskornspeicher

Herrschaftsgutskornspeicher mit einem Weinhaus im Kellergeschoss mit Stadtbibliothek und ortsgeschichtlichem Museum

Der Herrschaftsgutskornspeicher der Familie Batthyány und Montenuovo wurde um 1820 erbaut, und ist damit eines der ältesten Wirtschaftsgebäude in Bóly. Heute befindet sich in seinem Keller, der einst als Käsereifer diente, das Weinhaus des Mohács-Bólyer Weissweinstrassenvereins. Der anspruchsvoll ausgestaltete Raum mit Gewölbe ist geeignet für Weinproben oder andere Veranstaltungen.

Im ersten Stock des Gebäudes kann die ständige Ausstellung über Ortsgeschichte und Volkskunde besichtigt werden, die die Frühgeschichte von Bóly und Umgebung von der Jungsteinzeit (Neolithikum) an bis zur Zeit der Landnahme mit archäologischen Funden illustriert. Neben dem reichen Archivgut des Herrschaftsgutes Batthyány findet man zahlreiche Dokumente und Fotos über das katholische Vereinsleben in Bóly, die Vergangenheit der Kirchengemeinde, aber auch über das ebenso reiche Gemeinschaftsleben der reformierten Oberländer. Nebenbei erhält man Einsicht auch in die Geheimnisse der Tätigkeit der im örtlichen Handwerkszünfte.

Im Erdgeschoss des Gebäudes befindet sich die Stadtbibliothek mit mehr als 43.000 Bänden

Agrarhistorisches Museum in Békápuszta

1,5 km von Bóly entfernt liegt Békápuszta, das Wirtschaftszentrum des ehemaligen Herrschaftsgutes Montenuovo. Hier, in malerischer Gegend, finden wir das Agrarhistorische Museum. Die Sammlung versetzt den Besucher nicht nur in die Vergangenheit, sondern drückt auch die Achtung der in der Landwirtschaft arbeitenden Menschen für ihre Landschaft aus. In einem Teil der ehemaligen Stallungen der Hengststatione ist eine staatlich anerkannte agrarhistorische Ausstellung untergebracht

Ortsgeschichte von Bóly

Die Kleinstadt Bóly liegt in einer mediterranen Hügellandschaft und ist besonders geprägt von deutschen und ungarischen Volksbräuchen. Der Ort mit seinen fast 4.000 Einwohnern ist stolz auf seine kulturschaffende Vergangenheit und seine wirtschaftlichen Fähigkeiten.

Die frühesten Einwohner der Stadt waren Urmenschen der Jungsteinzeit (Neolithikum), die Römer erbauten später ein Castellanum auf dem Gebiet des jetzigen Friedhofs. Die erste schriftliche Erwähnung von einem kirchlichen Besitz namens Bolok findet sich in einer Schenkungsurkunde von Ladislaus dem Heiligen vom Jahre 1093.

Mit dem Einfall der Türken 1526 begannen anderthalb dunkle Jahrhunderte in der Geschichte Ungarns. Nach der Befreiung erhielt Graf Adam Batthyány für seine treuen Kriegsdienste den Ort Bóly und seine Umgebung. Er wählte Bóly als Sitz für sein Herrschaftsgut. Auf Anordnung von Kaiserin Maria Theresia siedelten sich deutsche Neubauern ab 1730 in Bohl an, 1771 erteilte die Kaiserin der Ortschaft das königliche Privileg eines Marktfleckens. Durch die Ehe von Julianna Batthyány mit dem Grafen Vilmos Montenuovo (seine Mutter war übrigens Maria-Luise Habsburg, die ehemalige Gattin von Napoleon Bonaparte) blieb Deutschbóly dauerhaft in Besitz der Montenuovo-Familie, bis zum Einmarsch der Roten Armee im Jahre 1944.

Das katholische Pfarrhaus und die katholische Kirche aus der späten Barockzeit wurden Mitte des XVIII. Jahrhunderts, das imposante klassizistische Schloss im Zentrum des Dorfes, am Rande eines 15 ha grossen Schlossparks während der napoleonischen Kriege erbaut. Ein Zeichen der guten Entwicklung von Bóly war das einige Jahrzehnte später erbaute neogotische Gebäude des Batthyány – Montenuovo  Mausoleums.

1848-49 nahmen auch Männer aus Németbóly am Freiheitskrieg der Ungarischen Nation teil. Nach dem Ausgleich von 1867 ist ein rascher Aufstieg im Gesellschafts-, Wirtschafts- und Kulturleben, sowie im Unterrichtswesen des Dorfes spürbar: verschiedene Vereine bildeten sich rasch nacheinander, eine weltliche Grundschule wurde gegründet, Nonnen wirkten im Kloster, das auch als Kindergarten diente; eine Kredit- und Milchgenossenschaft wurde gegründet. Die Gemeinde bekam zu dieser Zeit auch ein Postamt, ein Telegrafenamt, eine Bahnstation und einen Feuerwehrverein.

Das XX. Jahrhundert ging dagegen recht rücksichtslos gegen den Ort vor. Das Heldendenkmal, das den Németbólyer Menschen ein Denkmal setzt, die als Soldat oder als Zivilperson im I. und II. Weltkrieg zum Opfer fielen, wurde im zweiten Jahrzehnt errichtet.

Nach dem zweiten Weltkrieg änderte sich die Struktur der heimischen Nationalitäten. Etwa 800 Personen, alles Nachkommen der schon seit zwei Jahrhunderten ansässigen Schwaben, wurden nach Deutschland übersiedelt. Im Rahmen der Vereinbarung über den tschechoslowakisch-ungarischen Bevölkerungsaustausch wurden 400 Menschen aus der Slowakei (Oberland) angesiedelt. Zu gleicher Zeit kamen auch arme Bauer von den ehemaligen Grossgrundbesitzen der Tiefebene in unsere Gemeinde.

1950 erhielt das Dorf den ungarischen Namen „Bóly” und es begann eine ruhigere Zeit mit landwirtschaftlichen Grossbetrieben, erfolgreichen Industrie- und Handelsbetrieben, sozialen Einrichtungen, sowie einem regen kulturellen Leben.

Der europäische Wandel 1989-90 brachte auch Änderungen in der Gemeindepolitik. Es folgten die Gründung einer Musikschule, einer Mittelschule und zahlreicher Unternehmen. Ein Industriepark für einheimische und ausländische Investoren wurde eingerichtet. Mit der Ernennung zu einer Stadt im Jahre 1997 durch den Präsidenten der Ungarischen Republik erhielt Bóly den Status eines Zentrums in Südungarn.

Traditionell ist der Weinbau in Bóly ein Gewerbe, das von Vater zu Sohn übergeht. Das beweist nichts besser, als das Kellerdorf, das eigentlich ein separates Leben führt. Im Kellerdorf befinden sich mehrere Strassen mit schwäbischem Namen – Hohl, Marienberg, Tukar, Seithal – die alle ihre eigene Geschichte haben.

Impressum

Partnerschaftsverein Heroldsberg, Abt. Bóly

Gerhard Püchner
Nürnberger Str. 3
90562 Heroldsberg

Tel: 0911 /518 78 03
E-Mail an den Verein
Internet: www.heroldsberg-boly.de

Der Verein “Partnerschaftsverein Heroldsberg, Abt. Bòly e.V.” ist mit Bescheid vom Finanzamt Erlangen vom 29.9.2006  Steuer Nr. 216/110/20535 vom Finanzamt Erlangen als gemeinnützig anerkannt und berechtigt, Spendenquittungen nach den Einkommenssteuerrichtlinien auszustellen.

Redaktion:
ILOCEPT – Ilona-Maria Kühn
90562 Heroldsberg
E-Mail an die Redaktion
www.ilocept.de

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